Traditionell verkleiden sich Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs am 6. Dezember als Nikolaus und überbringen mit ihren rotgezipfelten Gehilfen im Auftrag Dritter Nikoläuse an die Schüler- und Lehrerschaft. Nikoläuse? Aufmerksamen Beobachtern dürfte aufgefallen sein, dass der Nikolaus durchaus wandelbar auftrat – aber wie ist das nun mit der Pluralbildung? Das ist abhängig von der Semantik. Bezieht man sich auf die volkstümliche Gestalt, die den Kindern die Schuhe befüllt, ist das Wort ein sogenanntes „Singularetantum“ (lat. „nur im Singular“) – wie die Substantive „Gold“ oder „Obst“, das heißt, es kann kein Plural gebildet werden. Bei Nachbildungen z.B. in Form von Schokoladenmännern ist die Bezeichnung „Nikoläuse“ laut Duden gestattet und geläufig, nachweislich sind mehrere vorhanden.
Horcht einmal hinaus, bald kommt Herr Nikolaus! Er geht herum, er klopft bumbum.
Schaut dort hinauf und da hinein, dann kommt er gar zu uns herein.
Und leert bei uns sein Säcklein aus, der liebe, gute Nikolaus!
Volkslied
Sonst wären die Abituranwärter heute auch schnell fertig gewesen – so aber zogen sie gut gelaunt von von der 1. bis zur 6. Stunde von Klasse zu Klasse, verteilten Nikoläuse (!) im Gegenzug für Gedichte oder Lieder und brachten ausgelassene Stimmung in die Klassenräume.
„Komm bald wieder in dies‘ Haus, guter alter Nikolaus…“
DUB