Am vergangenen Mittwoch kamen alle Klassen des 7. Jahrgangs für eine Theateraufführung im Forum zusammen. Anders als die Jahreszeit es vielleicht vermuten ließ, war das Thema kein weihnachtliches: „Fake oder War doch nur Spaß“ lautete der Name des Stückes von Karl Koch, das die Schauspieler Pia und Richard des Berliner Ensembles Radiks auf die Bühne brachten.
Die siebzehnjährige Lea möchte Sängerin werden und absolviert erfolgreich die ersten Bewerbungsgespräche bei einer dubiosen Castingagentur – gegen den Willen ihres Vaters. Ihre beste Freundin neidet Lea diesen Erfolg und intrigiert, sodass Lea aus der gemeinsamen Band geworfen wird. Ein Shitstorm folgt, der Lea sowohl virtuell als auch in der realen Welt verfolgt: Anonyme Drohanrufe und beleidigende Kommentare in den sozialen Medien sind nur der Anfang, sogar ein Video der betrunkenen Lea wird ins Netz gestellt und geht viral. Auch der Klassenlehrer, dem Leas zunehmend schlechter werdende Verfassung auffällt, kann die Ereignisse nicht aufhalten.
Schnell wird deutlich, dass es vordergründig um Mobbing, insbesondere Cybermobbing, geht, aber auch der Missbrauch von Daten und Medien sowie Vertrauensmissbrauch und die Folgen fehlender Kommunikation bei Misstrauen, Neid und unerwiderter Liebe werden thematisiert. Insofern wirft das Stück ein Geflecht aus Problemen auf, die Jugendliche mal mehr, mal weniger betreffen können und zeigt auf beklemmende Weise, wie machtlos die Opfer sind und welche Kraft eine solche Welle des Hasses annehmen kann.
DUB