Einige Sätze dazu, die das Fach im Allgemeinen charakterisieren.
Kurzinfo: Philosophie am Adolfinum
Anders als sein Ruf ist Philosophieunterricht damit aktueller denn je. Denn in einem von digitalen Medien geprägten Alltag, in dem die Grenzen zwischen Wahrheit und Fake genauso verwischen wie zwischen Realität und Virtualität, ist die Bildungsinstitution Schule in besonderem Maße gefordert, Jugendlichen „Werkzeuge“ zur Auseinandersetzung mit fertigen Wirklichkeitskonstruktionen zu vermitteln, ihnen Übung in Auswahl und Umgang damit zu ermöglichen, um aus der allgegenwärtigen Informationsflut Relevantes herauszufiltern, und so ein eigenes belastbares Lebenskonzept zu entwerfen. Dem Philosophieunterricht kommt damit die Aufgabe einer „Denk-Werkstatt“ zu, die versucht, diesen schulischen Herausforderungen gerecht zu werden.
Philosophie im Detail
Fragen an das Unterrichtsfach aus Schülersicht
Warum sollte ich Philosophie wählen?
Teste dich selbst:
1. Hast du Lust am kritischen Denken?
2. Diskutierst du gerne?
3. Lässt du dich auf (abwegige) Gedankenexperimente ein?
4. Hast du Spaß an ungewöhnlichen Fragestellungen?
5. Schrecken dich auch längere/anspruchsvollere Texte nicht ab? 6. Bist du bereit, über Fächergrenzen hinweg zu denken?
7. Hast du Lust daran, theoretische Inhalte kreativ umzusetzen? 8. Schreibst du gerne?
Philosophie-Homepage
Auswertung:
Na? Wie viele Fragen hast du mit „Ja“ beantwortet?
0-3: Lass es lieber 😉
4-6: Philo ist eine Möglichkeit.
7-8: Wir brauchen dich!
Ist Philo schwerer als Werte und Normen?
Das liegt im Auge des Betrachters: Philosophie ist abstrakter als Werte und Normen. Es wird mehr mit Texten und Begriffen gearbeitet.
Muss man in Philo viele Texte lesen?
Ja.
Muss ich Vorwissen haben?
Wissen nicht, aber Neugierde und Lust am Fragenstellen sind vorteilhaft.
Warnung: Denken ist von entscheidender Bedeutung. Die Bereitschaft, sich in andere Positionen hineinzudenken und wertschätzend darüber nachzudenken, sind wichtig.
Philosophie in der Sekundarstufe I
In der Sekundarstufe I wird das Fach nicht unterrichtet.
Philosophie in der Sekundarstufe II
Im Kontext der Belegungsverpflichtungen der gymnasialen Oberstufe bietet Philosophie eine Alternative zu den Fächern Religion und Werte und Normen.
In der Einführungsphase (Jahrgang 11, 2 SWS) kann es als halbjähriger Kurs (1 Hj.), als ganzjähriger Kurs (2 Hj.) oder als Wahlpflichtkurs (WPK) angewählt werden.
In der Qualifikationsphase besteht die Möglichkeit, Philosophie als „Abdecker-Kurs“ (2 Semester, je 3 SWS), als Kurs auf grundlegendem Niveau (4 Semester, je 3 SWS) oder als Kurs auf erhöhtem Anforderungsniveau (4 Semester, je 5 SWS) zu belegen. Es kann also auch als Prüfungsfach für die Abiturprüfungen gewählt werden.
Philosophie unterliegt nicht dem Zentralabitur! Das heißt, die schriftlichen Abiturprüfungen werden von den Lehrenden erstellt. Es gibt in der Abiturprüfung keine Auswahlmöglichkeit, da nur ein Prüfungsvorschlag vorliegt. Die Prüfungsinhalte ergeben sich aus dem Unterricht, es gibt keine fachbezogenen Hinweise zum jeweiligen Abiturjahrgang.
Außerunterrichtliche Aktivitäten
Im Rahmen des entdeckenden Lernens gehört das Entdecken außerschulischer Lernräume unabdingbar dazu. So strebt die Fachkonferenz nach Möglichkeiten, authentische Lernumgebungen an. Ein außerschulischer Gedenk- und Lernort ist beispielsweise die ehemalige Synagoge in Stadthagen (1. Vorsitz: A. Kraus). Sie bietet den Jugendlichen an, in die Geschichte der jüdischen Schaumburger abzutauchen und legitimiert aufbauend darauf die aktuelle Bedeutung von Workshops zum Thema „Populistische Aussagen erkennen und ihnen begegnen“ sowie Aktionen zur Unterstützung der Demokratie etc. Die Fachkonferenz Philosophie ist demnach in stetiger Planung und Absprache bezüglich möglicher fachbezogener Exkursionen und aktuellen Angeboten.
Leistungsbewertung im Fach Philosophie
Leistungsfeststellung und –bewertung
Die Gesamtnote im Fach Philosophie setzt sich aus der schriftlichen Arbeit sowie der sonstigen Mitarbeit zusammen. Die Gewichtung der schriftlichen Leistung liegt in der Einführungsphase bei 40%. Entsprechend ist die sonstige Mitarbeit mit 60% zu gewichten. In der Qualifikationsphase ändert sich dieses Verhältnis bei Prüflingen: So liegt hier eine Gewichtung von 50%:50% vor. Bei allen anderen Schülerinnen und Schülern bleibt das Verhältnis von 40% (schriftliche Arbeit, ggf. Ersatzleistungen) und 60% sonstige Mitarbeit bestehen.
a) Schriftliche Arbeiten
Die schriftlichen Arbeiten haben das Ziel, den Erwerb von Fachwissen sowie darüber hinaus das Anwenden von übergeordneten Kompetenzen (Analyse- und Argumentationskompetenz sowie Problemlösungsstrategien) zu überprüfen. Im Rahmen der schriftlichen Arbeiten gilt es somit alle drei Anforderungsbereiche zu berücksichtigen (vgl. RRL 1985, S. 18):
AFB I: Erkennen/begreifen:
– Problemerfassung;
– Kontextualisierung des Textes/Sachverhaltes;
– Klärung methodischer und fachwissenschaftlicher Begriffe.
AFB II: Erfassen/erläutern und erklären:
– Problembearbeitung, Erläuterung der Positionen des Autors;
– Argumentations- und Darstellungsform nachvollziehen;
– Bewusstmachung der inhaltlichen Zielsetzung;
– Transferbildung zu Voraussagen verschiedener philosophischer Ansätze.
AFB III: Beurteilen/bewerten:
– Abwägende Argumente für eine begründete Stellungnahme;
– Bewertung der inhaltlichen Ziele;
– Beurteilung der Umsetzbarkeit/Chancen;
– Ausblick mit Rückbezug zum Fachwissen.
b) Sonstige Mitarbeit
Die sonstige Mitarbeit umfasst sowohl das eigenständige Arbeiten als auch die kooperativen Formen des Lernens. Zu den eigenständigen Formen der sonstigen Mitarbeit zählen unter anderen:
- die mündliche Beteiligung im Unterricht (Quantität und Qualität);
- die qualitative häusliche Vor- und Nachbereitung des Unterrichts;
- (mediengestützte) Referate und/oder Präsentationen (z. B. Referate, Thesenpapier, Erläuterung eines Schaubildes etc.)
- Unterrichtsdokumentationen (Arbeitsmappen digital oder manuell, Portfolios etc.);
- Funktionaler Gebrauch von fachspezifischen Arbeitsmethoden;
- Bereitschaft einer Projektübernahme.
Bei kooperativen Arbeitsformen sind zum einen, neben methodisch-strategischen Kompetenzen, besonders auch die sozial-kommunikativen Kompetenzen innerhalb einer Lerngruppe zu beachten, da diese ein gutes Lernklima innerhalb der Gruppe schaffen. Sowohl die individuelle Leistung als auch die Gesamtleistung der Gruppe ist hier stets in die Bewertung einzubeziehen.
Schuleigener Arbeitsplan