Der DS-Kurs des 12. Jahrgangs brachte unter Leitung von G. Vespermann am Mittwochabend das „Stück ohne Namen“ auf die Bühne und ließ Interessierte damit ob des Themas zunächst völlig im Dunkeln tappen.
Das Stück thematisiert den Werdegang von 12 SchauspielerInnen, die in die zweite Runde eines Castings gerückt sind und sich einer dreiköpfigen Jury stellen. Mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen, Vorerfahrungen und ungleich verteiltem Selbstbewusstsein lassen sie sich auf das Vorsprechen ein: Mal ist die traditionelle Version gefragt, mal eine moderne Variation, hier ein Monolog, dort ein Dialog. Nahtlos fügen sich klassische Szenen aus „Faust“ und „Romeo und Julia“ in die Inszenierung ein, die in moderner Form mit Influencerin Gretchen und der Bräutigamsuche für Julia mittels Tinder an Humor gewinnen.
Bemerkenswert ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich ihre Rollen und Texte selbst erarbeitet haben: Die rustikale Anne vom Dorf, Insta-Häschen Jacqeline – „mit c und q“ -, der betagte Herbert Forster oder der selbstverliebte Rodriguez Sanchez, allesamt lebendig gewordene Visionen der ZwölftklässlerInnen, die sie nicht nur spielen, sondern mit der notwendigen Tiefenschärfe geradezu verkörpern.
Die Diversität, mit der der Kurs bei der Erstellung des Casts spielt, spiegelt die aktuelle Lebenswelt wieder: Voller Träume, egal welchen Alters oder welcher Herkunft, ob arm oder reich, versuchen die Darsteller, ihr Ziel zu erreichen. Ein klein wenig wie auf der Bühne des Lebens – hoffentlich meistern die SchülerInnen die Herausforderungen in der zweiten Runde ihres ganz persönlichen Castings mit ebenso viel Spaß wie die Aufführung am heutigen Abend.
DUB